Immobiliengutachter auf der Suche nach geheimen Mitbewohnern
Wenn jemand ein Haus kauft, so möchte er natürlich sicher sein, dass keine lästigen Untermieter wie Holzbock oder Schimmelpilze vorhanden sind. Zwar zeigen sich in der kalten Jahreszeit häufiger an den Fensterecken oder den Wänden Anzeichen für versteckten Schimmel, meistens aber kann der Immobilienkäufer diesen mit bloßem Auge gar nicht entdecken. Nicht immer deutet bereits ein moodriger, erdiger Geruch auf feuchte Wände hin, bei denen ein Schimmelbefall nicht lange auf sich warten lässt. Der Immobiliensachverständige kann auch versteckte Nester mit der entsprechenden Technologie schnell aufstöbern, wenn er sich an die Bewertung der Immobilie macht.
Nun muss Schimmelbefall natürlich nicht immer dazu führen, dass man sich von der gewünschten Immobilie abwenden muss. Häufig genügt bereits das richtige Lüften und Heizen, um jedem Schimmelpilz das Leben als Untermieter zu vermiesen. Allerdings ist Schimmel häufig ein Zeichen für größere Probleme, die der Immobiliengutachter aufdecken wird. So können Feuchtigkeitsschäden durch defekte Wasserleitungen oder Schäden im Mauerwerk oder Dachbereich Auslöser sein. Damit würde natürlich der Wert der Immobilie gemindert und es können enorme Sanierungskosten auf den zukünftigen Besitzer zukommen.
Schimmel – nicht immer ein Grund Abstand zu nehmen
Der Immobiliensachverständige kann feststellen, ob der Schimmelpilzbefall, der durch ein feucht-warmes Klima und nährstoffreiche Zellulose begünstigt wird, sich als vorübergehendes, behebbares Problem zeigt. Natürlich bieten tapezierte Wände einen idealen Nährboden, da sich Zellulose in der Tapete selbst als auch im Tapetenkleister befindet. Ebenso findet sich Zellulose in Holz, Silikon und Gipskarton. Flächen an denen sich Feuchtigkeit durch Kondensation bilden kann, sind für den Immobiliengutachter Stellen, die besonders begutachtet werden müssen.
Kann der Schimmel allerdings durch Raumluftzirkulation und andere geeignete Maßnahmen schnell ausgemerzt werden, so muss der Käufer bei einer in geringem Maße befallenen Immobilie auf den Kauf nicht unbedingt verzichten. Das Gutachten des Immobiliensachverständigen gibt Auskunft über das Ausmaß des Schimmelbefalls.
Allerdings kann der Schimmelbefall so stark sein, dass betroffene Stellen komplett entfernt werden müssten. Dann wäre eine komplette Abtragung des Putzes und anderer Baumaterialien notwendig, um sowohl die sichtbaren als auch unsichtbaren Untermieter zu entfernen. Da dies zu enormen Kosten führen kann, wird der Immobiliensachverständige in der Regel von einem Kauf abraten.
Der Immobiliensachverständige, der mit speziellen Messgeräten die Wandfeuchtigkeit messen kann und gegebenenfalls auch Proben entnimmt, kann bei der Entscheidung eine große Hilfe sein. Schimmelbefall ist grundsätzlich ein ernst zu nehmender Mangel, da er gesundheitliche Probleme auslösen kann. Bei extremem Befall kann ein 30daher nur dazu raten, eine solche Immobilie vor einer Grundsanierung nicht zu beziehen.